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Große Verkaufsausstellung im Museum beim Markt

 

 

"Majolika. Eine Zukunft für die Tradition" – das ist der Titel einer großen Verkaufsausstellung der Majolika in engster Kooperation mit dem Badischen Landesmuseum. Der Titel der Ausstellung ist zugleich Programm. Präsentiert wird das breite Spektrum des künstlerischen und kunsthandwerklichen Schaffens der Manufaktur von Werken aus den Gründerjahren (Hans Thoma, Wilhelm Süs und andere) bis hin zu aktuellen Arbeiten zeitgenössischer und preisgekrönter Künstlerinnen und Künstler der Majolika. Seit dem Bestehen der Manufaktur konnte sich die einzigartige Keramik-Kunst-Werkstatt trotz wirtschaftlicher und politischer Widrigkeiten behaupten und die Zeichen stehen auch weiterhin auf: Eine Zukunft für die Tradition. Die Werkschau im Museum beim Markt zeigt sehr anschaulich, dass dieser international anerkannte Produktionsstandort künstlerisch immer auf der Höhe der Zeit war und die Majolika als wichtige kulturelle Institution der Fächerstadt auch künftig unverzichtbar ist. Bei der Ausstellungseröffnung wurde die wechselvolle Geschichte der traditionsreichen Majolika skizziert und ihre künstlerische Bedeutung bis in unsere Tage von allen Rednern hervorgehoben.

Fotografische Impressionen der Sonderausstellung im Museum beim Markt am 16. September

von Anne Kup

 

Majolika-Objekte auf der Sonderausstellung

 

Eröffnungsansprache des Ersten Bürgermeisters Wolfram Jäger

"Die Majolika ist ein Stück Karlsruher Kunstgeschichte. Sie entstand in der Zeit des Jugendstils, als sich in Karlsruhe eine glückliche Mischung von hervorragenden Architekten und Designern zusammen-fand, deren Arbeiten in ganz Deutschland Beachtung fanden. Die 1901 gegründete Majolika wurde geprägt durch das Wirken von zwei Ausnahme-Künstlern, dem Maler Hans Thoma und dem auch als Kunsthandwerker hervorgetretenen Wilhelm Süs. Mit der Keramikmanufaktur traten sie – was damals im Zeitgeist lag – für die Verbindung von Kunst und Leben, von Atelierprodukt und Gebrauchsgegenstand ein.  
So ist die Majolika bis heute die erste und eine der kostbarsten Perlen der Karlsruher Kultur- und Kreativwirtschaft, und man mag die einzig noch existierende deutsche Keramikmanufaktur als erste kleinere Ausgabe eines Kreativparks verstehen, wie er heute auf dem Gelände des Alten Schlachthofes besteht. Für Großherzog Friedrich I. war es seinerzeit ja auch eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung und der Stärkung der Kunststadt Karlsruhe, die ihn die Majolika unterstützen ließ.

Von Anfang an bis heute liefern Kunstschaffende von regionalem und internationalem Rang Entwürfe für meisterhafte Keramiken. Regelmäßig sind Kunstschaffende zu Gast in den hauseigenen Ateliers. Einige von ihnen entwarfen attraktive Kunst am Bau, die heute Wandflächen, beispielsweise im Generallandesarchiv, im Hauptsitz der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen oder im Vierordtbad aufwerten.
Wir dürfen also auf künstlerische Produktionen aus dem 20. Jahrhundert und aus der Gegenwart gespannt sein. Diese Sonderausstellung des Badischen Landesmuseums findet ihren verdienten Raum im Museum beim Markt, das wegen der Bauarbeiten in der Innenstadt im öffentlichen Bewusstsein vielleicht etwas an den Rand gerückt ist, jedoch eine so glanzvolle Kollektion an Designerstücken des 20. Jahrhunderts aufweist, wie sie in ganz Deutschland kaum ein zweites Mal besichtigt werden kann."